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ToggleUnter Bruxismus ist in der Zahnmedizin das Knirschen mit den Zähnen zu verstehen. Meist im Schlaf presst der Betroffene mit großem Druck die Zähne aufeinander. Aus diesem Grund wird auch von Schlafbruxismus gesprochen. In der Nacht können die Phasen der unbewussten Kaumuskelaktivität bis zu 20 Minuten andauern.
Das Knirschen der Zähne kann auch tagsüber einsetzen, weshalb diese Fälle dem Wachbruxismus zuzuordnen sind. Allerdings erfolgt das Knirschen der Zähne auch hier unbewusst. Sowohl beim Schlaf- als auch beim Wachbruxismus werden Spannungen und psychische Belastungen abreagiert. Besonders nach dem Aufwachen am Morgen klagen Patienten überwiegend über Kopf-, Nacken- und Kieferschmerzen.
Welche Symptome machen auf Zähneknirschen aufmerksam?
In den meisten Fällen erfolgt das Zähneknirschen in der Nacht während der Schlafphase. Aus diesem Grund merken Betroffene meist nichts davon. Häufig macht der Partner darauf aufmerksam, wenn das daraus entstehende störende Geräusch den Schlaf stört. Doch auch die betroffene Person selbst leidet unter Durchschlafstörungen. Abgeschlagenheit und Müdigkeit äußern sich dann täglich.
Am Tag sind es möglicherweise Kollegen, die darauf aufmerksam machen. Stresssituationen und Anspannungen können dabei derart intensiv wirken, dass das Zähneknirschen von der Person selbst nicht gehört wird, obwohl diese wach ist. Zumindest bei der Nahrungsaufnahme ist es möglich, sich dem Knirschen bewusst zu werden.
Abzulesen ist der unangenehme Zustand am direkten Abrieb der Zähne und ersten Abnutzungserscheinungen.
Überwiegend können sich bei einem langfristigen Zähneknirschen diese Symptome zeigen:
- Kopfschmerzen /bis zur Migräne
- Nackenverspannungen
- Schmerzen im Gesicht
- Kieferknacken und Kiefergeräusche
- Zahnschmerzen
- Kieferschmerzen
In schwerwiegenden Fällen kann es zu Rissen in den Zähnen oder sogar zu einem Zahnverlust kommen. Darüber hinaus kann Bruxismus Teil einer Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) sein.
Was sind die Ursachen von Zähneknirschen?
Bestehen private und berufliche Überforderungen, kann Stress die Ursache für das Zähneknirschen sein. Viele Personen damit ein chronisches Problem, wobei nicht immer der Stressfaktor ein ursächliches Element sein muss. Daneben können
- ein Fehlbiss
- Zahnfehlstellungen
- nicht passende Füllungen oder Kronen
- Medikamente
- Alkohol
- Koffein
- Muskuläre Verspannungen im Kausystem
- Verhalten (fasziale Fehlspannung)
oder Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie, nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) oder Minderdurchblutungen zu den Gründen zählen. Ein Besuch beim Hausarzt oder einem Spezialisten kann Aufschluss geben, wenn eine Krankheit noch nicht erkannt ist.
Wie sieht die richtige Therapie aus?
Eine Therapie kann in Form einer Schienentherapie erfolgen. Liegt eine CMD-Problematik vor, erfolgt die Behandlung mit einer CMD-Schiene, mit der in erster Linie eine Fehlstellung der Kiefer korrigiert werden soll. In einem Zug verringern sich auf Dauer auch die knirschenden Bewegungen der Zähne.
Grundsätzlich fertigt der Zahntechniker Bissschienen für jedes Gebiss individuell an. Dabei fungiert die Schiene als Schutzbarriere zwischen Unter- und Oberkiefer. Ein Abrieb ist nicht mehr möglich. Die Zahnsubstanz bleibt erhalten. Beim Einsatz einer CMD-Schiene kommt nur hartes Material in Betracht, weil nur harter Kunststoff dem immensen Druck der Zähne auf Dauer standhalten kann. Weiches Material hingegen hilft – zumindest bei einer Kieferfehlstellung – nicht. Handelt es sich nicht um eine CMD-Behandlung können Betroffene zwischen weichem und harten Kunststoffmaterialien wählen. Nach einer eindeutigen Diagnose informiert sich der Patient beim Zahnarzt über die Wahl der Schiene und das Material, das am besten auf das individuelle Problem passt.
Neben dem Einsatz einer Schiene kommen auch physiotherapeutische Maßnahmen zum Zuge in Form spezieller Massagebehandlungen im Kieferbereich.
Auch ein Training der richtigen Zungenlagen in Kombination mit einer Harmonisierung der beteiligten Kaumuskeln kann helfen. Als Hilfs-/Trainingsmittel steht hier u.a der Faceformer zur Verfügung.
Wie sieht die Prognose aus?
In den meisten Fällen kann Bruxismus-Betroffenen weitergeholfen werden. Je frühzeitiger sich das Problem offenbart, desto eher lassen sich gesundheitliche Folgeschäden eindämmen. Bestehen bereits Begleitsymptome, die sich zum Beispiel in Nacken- oder Kopfschmerzen äußern, kann das langfristige und regelmäßige Tragen einer Schiene das Problem des Zähneknirschens reduzieren oder ganz lösen. Je nach Schweregrad können be